Dass das Thema aktuell ist und auf Interesse stößt, hatten wir uns gedacht – deshalb ja dieser Grüne Abend. Dass aber das Interesse derart groß sein würde, hatten wir nicht erwartet. Ruckzuck waren Bartresen und sämtliche Tische im Mauli´s besetzt und für einige blieben nur noch Stehplätze. Konni Wefers vom Mauli´s muste sich Verstärkung holen, um die vielen Gäste bedienen zu können. Rund 80 Menschen waren gekommen, um sich über Photovoltaik zu informieren. Ein ganz dickes Dankeschön an Konni Wefers, dass wir da sein durften und für den freundlichen Service im Laufe des Abends! Toll war auch die Möglichkeit, zeitgleich die vielen Bildschirme im Mauli´s zu nutzen, so dass wirklich jede*r eine gute Sicht auf die Präsentationen hatte.
Unsere Vorsitzende Michaela Baldus begrüßte die Gäste, unter denen sich auch Bürgermeister Christoph Dellmans befand, herzlich und gab einen kurzen Abriss über den Ablauf des Grünen Abends. Sie lud alle Interessierten zur Besichtigung von Anlagen an und in Kempener Häusern ein und übergab dann das Mikro an Michael Rumphorst, der mit seinem Vortrag in den Abend einführte und bereits einige Einblicke und Antworten zum Thema Photovoltaik gab.
Photovoltaik-Anlagen müssen nicht zwangsweise aufs Dach – denkbar sind sie zum Beispiel auch auf Carports, Balkonen oder an Fassaden und Zäunen, auf Deponien, Ackerflächen oder parallel zur Autobahn – es gibt etliche unterschiedliche Möglichkeiten, bei denen PV Anlagen sinnvoll eingesetzt werden könnten.
Die Zeit für Photovoltaik ist jetzt
In jedem Fall zwingen die Klimakatastrophe und der ständig steigende Strompreis dringend zu Veränderungen. Treibhausgasemissionen müssen reduziert werden – jetzt.
Michael gab einen Überblick über Photovoltaik in Kempen– wie ist die Lage? Wie weit sind wir schon? 1.373 Anlagen mit 21.527 kWp gibt es bei uns, davon sind 1.164 (inklusive Balkonkraftwerke) privat mit 27.453 kWp und 219 gewerblich mit 14.074 kWp. So werden in Kempen beim Strom 18.300 MWh durch Sonnenenergie im Jahr erzeugt und damit 7.700 Tonnen CO2 eingespart.
Doch das Potential für PV in Kempen ist vielfach größer, allein bei privaten Anlagen wären rund 5.000 mehr mit 10 kWp möglich – und damit 42.500 MWh zusätzlich im Jahr. Ergo: Da geht noch was.
Was genau, welche Vorteile man hat, wie und ob sich Photovoltaik rentiert und was, beziehungsweise wieviel genau man für’s Klima tut, das alles erklärte im folgenden Vortrag Helmut Nienhaus.
Die drei Hauptgründe für eine PV-Anlage
- Klimaschutz: CO2 wird eingespart
- Geld: PV-Anlagen haben – richtig geplant – ordentliches Sparpotenzial
- Liebe und Verantwortung: Wer Kinder und Enkel hat, braucht eine Antwort auf diese Frage: „Mama, Papa – oder Opa, Oma – was habt ihr eigentlich gegen den Klimawandel getan?“
Helmut Nienhaus hat sehr umfassend in das Thema eingeführt und auf einem für Laien verständlichen Niveau mit Michael Rumphorst die vielen Fragen der Gäste beantwortet. Ohne allzu technisch zu werden, stellte Helmut die Komponenten einer PV-Anlage vor, erläuterte die Basisdaten einer Anlage und stellte Leistung und Kosten gegenüber. Eines der Ergebnisse, das viele Zuhörer:innen sich notierten: Ab 30 % Eigenverbrauch „rechnet“ es sich. Überhaupt fiel auf, dass das Publikum viel notierte, mitschrieb oder via Handy Infos abfotografierte. Der Informationsbedarf war wirklich bemerkenswert groß.
Lieber klein als zu groß
Mit der passenden Anlage könne man durchaus von April bis September autark sein und sich selbst versorgen. Die Betonung liegt auf „passend“. Ein wichtiger Hinweis war auch: Viel hilft nicht immer viel, beziehungsweise groß ist nicht immer gut. Überdimensionierte Anlagen rechnen sich nicht unbedingt mehr.
Weitere Themen waren die neuen Gesetzeslagen, die steuerliche Behandlung – seit 01.01.2023 sind private Anlagenerträge nicht mehr umsatzsteuerpflichtig – Lieferzeiten, Lebensdauer einer Anlage, Preisentwicklung und Förderungen.
Helmut Nienhaus und Michael Rumphorst haben an diesem Abend im Mauli´s eine Parallel-Beratung für rund 80 Interessierte vorgenommen. Während der Vorträge und auch in der sich anschliessenden Diskussion konnten die Gäste ihre individuellen Fragen stellen und sie versuchten, alle zu beantworten. Insgesamt waren die Vorträge, die Art der Präsentation und alle Antworten eine Meisterleistung, von der alle Anwesenden in höchstem Maße profitiert haben.
Wir freuen uns über die große Resonanz und über das zahlreiche positive Feedback im Anschluss an die Veranstaltung. Danke an Konni Wefers für die Gastfreundschaft und freundliche Bewirtung, danke an den OV Schwalmtal für die tolle Idee und die Vorlagen, an unseren Vorstand für die Initiative und Vorbereitung vor allem herzlichen Dank lieber Michael und lieber Helmut für Eure Zeit und Eure Bereitschaft, an diesem Abend Euer großes Fachwissen mit uns zu teilen.
Grüner Abend – Extra
Natürlich wurde auch noch mal eingeladen, am kommenden Wochenende nach Vereinbarung Anlagen an und in Kempener Häusern zu besichtigen und sich vor Ort erklären zu lassen. Wer sich dafür interessierte, konnte direkt vor Ort zum Abschluss des Grünen Abends Termine vereinbaren.
Hier auch noch einmal ein dickes Dankeschön an Gudrun de la Motte, Christian Wagner und Andy Wackernagel für die Bereitschaft, Eure Häuser für Interessierte zu öffnen und Eure Anlagen rund um die erneuerbare Energie vorzustellen.
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