Die Anmeldewoche an den weiterführenden Schulen in Kempen ist abgeschlossen und die Ergebnisse der Anmeldungen liegen nun der Stadt und dem Schulausschuss vor:
- Gesamtschule: 200, davon 134 Kempener*innen, 66 auswärtige Schüler*innen. 6 Klassen.
- LVD: 129, davon 97 Kempener*innen, 31 auswärtige Schüler*innen. 4 Klassen.
- Thomaeum: 75, davon 49 Kempener*innen, 26 auswärtige Schüler*innen. 3 Klassen.
Trotz der hohen Anmeldezahlen in der Gesamtschule soll nach Gesprächen mit der Bezirksregierung keine 7. Klasse gebildet werden. Die Klassenbildung von lediglich 6 Klassen erfüllt uns mit Sorge um das Wohl Kempener Schüler*innen:
Durch die hohen Anmeldezahlen wird der Klassenfrequenzwert (die Anzahl der Schüler*innen pro Klasse) auf 29 angehoben. Die Gesamtschule hat zahlreiche Aufgaben zu erfüllen, unter anderem Inklusion und die Vermittlung von Sprachkenntnissen, die einen erhöhten pädagogischen Bedarf nach sich ziehen. 29 Schüler*innen pro Klasse sind unter diesen Voraussetzungen ein unzumutbarer Zustand und gefährden damit erheblich die Bildungsgerechtigkeit.
Der Klassenfrequenzwert, der sich normalerweise zwischen 25 und 29 Schüler*innen bewegen sollte, wird nun völlig ausgeschöpft. Das führt dazu, dass Kempener Schüler*innen, die nachträglich angemeldet werden oder noch keinen anderen Schulplatz erhalten haben, von der Gesamtschule abgelehnt und an eine Schule in den Nachbarkommunen verwiesen werden müssen.
Sollten nach Klasse 7 an den Gymnasien Schüler*innen auf die Gesamtschule wechseln müssen, müsste dann dennoch eine weitere Klasse an der Gesamtschule eröffnet werden. Dies führt dazu, dass bestehende Klassengefüge aufgebrochen und neu verteilt werden – ein erheblicher Einschnitt für die betroffenen Schüler*innen.
Die Schaffung einer weiteren Klasse an der Gesamtschule zum jetzigen Zeitpunkt würde durch Verteilungsschlüssel im Schulgesetz des Landes NRW zu weiteren Anmeldungen von auswärtigen Schüler*innen führen, sodass auch hier der Klassenfrequenzwert von 29 erreicht würde.
Eine unbefriedigende Situation ohne einfache Lösung, die bei uns erhebliche Diskussionen und im Schulausschuss einige kritische Nachfragen unsererseits ausgelöst hat. Letztlich wird der desolate Zustand unseres Bildungssystems auf dem Rücken unserer Schüler*innen ausgetragen. Von zukunftsweisender und stärkender Bildung sind wir dabei weit entfernt.
Joachim Straeten
Fraktionsvorsitzender B´90/DIE GRÜNEN
Monika Schütz-Madré
Stellv. Ausschussvorsitzende Schulausschuss
Paula Straeten
Stadtverordnete und schulpolitische Sprecherin B´90/DIE GRÜNEN
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