Auch wenn die Vereinten Nationen 1948 die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ausriefen, mit dem Grundsatz, dass alle Menschen gleich und frei an Rechten sind und dass die Würde des Menschen unantastbar ist, gab es auch seitdem zahlreiche rassistisch motivierte Verbrechen bzw. Staatsformen, die auf Rassismus aufbauten, wie etwa die Apartheid in Südafrika bis 19910 oder das System der Rassentrennung in den USA bis in die 1960er Jahre. Der 21. März soll jährlich Anlass dafür geben, nicht nur der Opfer des „Massakers von Sharpeville“ im Jahr 1960 zu gedenken, sondern auch global Aktionen gegen rassistische Diskriminierung zu fördern und gegen Rassismus in unserer heutigen Gesellschaft zu mobilisieren.
Unsere Verfassung stellt nicht ohne Grund die unantastbare Würde eines jeden Menschen ganz an den Anfang – unabhängig von Herkunft oder Geschlecht, von Glauben oder Lebensanschauung. Dieses Bekenntnis in Artikel 1 und 3 des Grundgesetzes ist Grundlage und Ausgangspunkt und zugleich Ziel und Versprechen unserer demokratischen Ordnung.
Rassistische Ideologien dienten in der Vergangenheit dazu, um unteranderem Kolonialismus, Sklaverei, die Apartheid und die Verbrechen der Nationalsozialist*innen zu rechtfertigen
Rassismus ist viel mehr als die Diskriminierung von People of Color im Alltagsgeschehen.
Es handelt sich bei Rassismus um ein strukturelles Problem in unserer Gesellschaft, durch das vielen Menschen Wege verwehrt werden, sie sich ausgeschlossen und nicht gleichwertig fühlen.
Rassismus im Alltag und die Diskriminierung von Menschen anderer Herkunft, Hautfarbe, Kultur etc. sind nach wie vor, auch bei uns in Deutschland präsent und haben sich aufgrund gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen mitunter sogar verschärft.
Solange es Rassismus gibt in unserer Gesellschaft, in unserem Umfeld, in unserer Nachbarschaft, vor allem aber in unseren eigenen Einstellungen, Vorurteilen, Denkmustern, können wir uns nicht teilnahmslos verhalten, sondern wir entscheiden uns – jeden Tag, bewusst oder unbewusst, in unserem Handeln wie in unserem Nichthandeln –, wo wir stehen, auf welcher Seite wir stehen.
Das Thema geht uns alle an, denn es geht um die Grundpfeiler unserer Demokratie, die auch durch alltäglichen Rassismus ins Wanken gebracht werden. In diesen Zeiten ist es enorm wichtig, vulnerable Gruppen besonders zu unterstützen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, für die Wahrung der Menschenrechte in unserer Gesellschaft einzutreten. Denn nur, wenn wir gemeinsam lauter, aktiver und widerständiger sind und vehement „Menschenrechte für alle!“ fordern, können wir die demokratische Zukunft unserer Gesellschaft sicherstellen.
Wer in der politischen Debatte und im öffentlichen Diskurs immer wieder kulturelle Unterschiede und die angeblich damit verbundene Unmöglichkeit eines friedvollen Zusammenlebens betont, macht rassistische Denk- und Handlungsmuster gesellschaftsfähig.
Zitat Nelson Mandela; „Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.“
Monika Schütz-Madré
Stellvertretende Bürgermeisterin
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