„Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben\“ – dieses Zitat eines unbekannten Autors macht deutlich: Wenn ein so wichtiges Lebewesen wie die Biene als Artengruppe ausstirbt, gibt es auch keine Blütenbestäubung mehr und damit fehlt die Befruchtung von Obst und Gemüse. Eine Lebensgrundlage kommt abhanden.
Mit diesem Zitat eröffneten Nicole Brumme, Vorsitzende des Grünen-Ortsverbandes Kempen, und Ute Straeten, Grünen-Ratsmitglied, einen Abend zum Thema "Insekten im steilen Sturzflug – bedrohte Lebensräume von Blütenstäubern".
Eine Bestäubung durch Menschenhand, wie sie in einem Teil Chinas bereits praktiziert werden muss, sei keine Perspektive. Stattdessen will man für das Motto "Kempen summt und brummt" aktiv werden. Ein Ziel, dass nur gemeinsam erreicht werden kann. Dass der Wille, daran mitzuarbeiten, auch bei den Landwirten vorhanden ist, machte Paul-Christian Küskens, Vorsitzender der Kreisbauernschaft, deutlich. Das Anlegen von Blühstreifen sei dabei das eine. "Der Acker ist meine Werkstatt. Ich versuche, so wenig wie möglich einzugreifen. Es müssten sich aber auch die Ansprüche an die Produktion verändern. Kartoffeln mit Schorf kann ich nicht verkaufen und auch den Salat mit dem welken Blatt oder der Raupe nimmt mir keiner ab", sagte der Landwirt, der Ackerbau und Milchviehwirtschaft betreibt. Hier seien die Verbraucher gefordert. Sie müssten umdenken.
Auf die Naturschutzstiftung verwies Bernd Lüttgens, der stellvertretender Geschäftsführer des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes. Es werde mit Ausgleich- und Ersatzflächen oder besonderen Umweltprojekten versucht, die Natur zu entlasten. "Mich ärgern die Steinwüsten in den Gärten extrem. Hier sollte die Politik einwirken, denn jeder einzelne Bürger kann etwas tun", sagte Lüttgens. Die Flächen seien da, man müsse sie nur nutzen, das machte Heinz Tüffers vom Naturschutzbund (Nabu) aus Nettetal klar. Innerhalb von zehn Jahren hat er etwa 80.000 Quadratmeter Wildblumenwiese auf privaten und öffentlichen Flächen angelegt. "Kommunen haben riesige Rasenflächen, die monoton sind. Hier könnten Wildblumenwiesen entstehen und man könnte viele Quadratmeter für Insekten gewinnen. Jeder Quadratmeter zählt", sagte Tüffers. Man fahre nach Bayern oder in andere Urlaubsregionen, um dort über die Artenvielfalt zu staunen. Das könne der Tourismus auch hier am Niederrhein haben, ergänzte Tüffers.
Neue Wildblumenwiese im Kempener Süden
\r\nEnde April dieses Jahres wurde entschieden, die Anwendung der drei maßgeblichen Insektengifte (Neonikotinoide) Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid im Freiland europaweit zu verbieten. Das sei ein wichtiger Etappensieg, doch spielten viele andere Faktoren zum Überleben der Insekten eine große Rolle, meinen Experten. Die Kempener Grünen planen für Samstag, 19. Mai, auf einer von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellten, etwa 1700 Quadratmeter großen Fläche im Kempener Süden Wildblumensamen aussähen. Die Stadt überlegt, ob es eine Werbekampagne für Wildblumenwiesen geben soll.
Neuste Artikel
ÖPNV; Rad
Bündnis 90 / Die Grünen begrüßen Bau von Fahrradparkhaus am Bahnhof
Immer mehr Menschen möchten umweltfreundlich unterwegs sein und nutzen das Fahrrad, den öffentlichen Verkehr und die Kombination der beiden Verkehrsmittel. Die Stärkung der Schnittstelle von Fahrrad und öffentlichem Personenverkehr (ÖPV) durch den Bau von Fahrradparkhäusern ist daher ein Förderschwerpunkt der Radverkehrsförderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. „Wir freuen uns sehr über die Förderzusage des…
Ehrenamt Heimatpreis Kultur; Heimat; Geschichte; Kempen
Heimatpreis 2023 – Verdiente Anerkennung und Wertschätzung!
Bei der letzten Ratssitzung gab es gleich mehrfachen Grund zur Freude, drei Vereine wurden mit dem Heimatpreis 2023 ausgezeichnet 🏆 Die Vielzahl der großartigen Vereine, Organisationen, Initiativen und einzelnen Personen, die sich für den Preis beworben und sich in wirklich besonderem Maße ehrenamtlich für unser Kempen, ihr Viertel und uns alle engagieren, machte der Jury…
Rock an der Burg
🤘🎉 Die Finalistinnen und Finalisten für „Rock an der Burg“ stehen fest! 🎉🤘
Freut Euch auf tolle Live-Performances beim Open-Air-Event „Rock an der Burg“ am 17.08.24 in Kempen! Die Bewerberinnen und Bewerber haben es unserer Jury nicht leicht gemacht, so viel Talent, so tolle Songs, eine so große Vielfalt! Doch jetzt stehen die fünf Acts fest, beim Musik-Contest rocken die Bühne: 🤘Aly Die 21-jährige Singer-/Songwriterin aus Kempen schreibt…
Ähnliche Artikel