Am Samstag, 14.04.2018 werden Die Grünen Kempen gemeinsam mit dem NABU und dem Imker Verein mit einem Infostand zum Insektensterben in der Engerstr. stehen um mit interessierten Bürger*innen über dieses wichtige Thema ins Gespräch zu kommen. Für Jeden der etwas Gutes für Insekten und Schmetterlinge tun möchte, halten wir biologischen Wildblumensamen bereit.
Die Stadt Kempen stellt uns eine Fläche im Kempener Süden zur Verfügung, auf dem wir am Samstag, 19. Mai 2018 um 15.00 eine Insektenwiese anlegen werden. Dazu sind alle interessierten Bürger*innen gerne eingeladen. (Nähere Info dazu folgt in Kürze)
Weltweit sterben die Insekten – und schuld daran ist der Mensch. Dabei brauchen wir die kleinen Tiere, um zu überleben. Haben Sie auch das Gefühl, vor zehn oder 20 Jahren klebten nach einer Autofahrt viel mehr Insekten an der Frontscheibe als heute? Dass beim Picknick viel mehr Wespen und Fliegen um Sie herum flogen? Da haben sie Recht. Wissenschaftler bestätigen, dass die Insektenbestände dramatisch zurückgehen.
Industrielle Landwirtschaft und schrumpfender Lebensraum: darum sterben die Insekten.
Gefährdet werden Insekten weltweit durch mehrere Faktoren, die fast alle mit dem Menschen zu tun haben: schwindende Vielfalt auf den Feldern durch Monokulturen, Umweltverschmutzung, schrumpfende Lebensräume und der Pestizideinsatz in der industriellen Landwirtschaft. Insbesondere die sogenannten Neonicotinoide, eine Gruppe von Insektiziden, scheinen den Insekten zu schaffen zu machen. Experimente zeigten, dass Bienen, die mit dem Insektizid in Kontakt kamen, danach Probleme mit der Orientierung hatten; nur etwa die Hälfte fand den Weg zurück in den Bienenstock.
Dass sogar in einigen Naturschutzgebieten die Insekten verschwinden, weist darauf hin, dass diese Gebiete nicht ausreichen: Oft sind sie zerstückelt oder die einzelnen Schutzgebiete liegen für die Insekten zu weit auseinander. Der Agrar-Report 2017 des Bundesamtes für Naturschutz bestätigt, dass der Gesamtbestand der Insekten in Deutschland in den letzten drei Jahrzehnten deutlich abgenommen hat. Insgesamt gelten laut "Roter Liste" in Deutschland 45 Prozent der Wirbellosen, zu denen die Insekten zählen als gefährdet. Das globale Insektensterben hat Anfang 2016 eine internationale Studie des Weltrats für Biodiversität bestätigt. In manchen Regionen sind bis zu 40 Prozent der Fluginsekten vom Aussterben bedroht.
Insektenrückgang durch Pestizide
Durch die Überdüngung der Landschaft gehen artenreiche Ökosysteme verloren. Die Hälfte aller auf der "Roten Liste" stehenden Pflanzenarten ist laut einer Studie des Umweltbundesamtes wegen zu viel Stickstoff bedroht. Pflanzen und Gräser, die Stickstoff gut vertragen wuchern und verdrängen die für Insekten wichtigen Futterpflanzen. Auch der Anbau von Monokulturen trägt zum Insektensterben bei. In Agrarlandschaften ohne Kräuter, Blühpflanzen, Hecken und Randstreifen auf den Feldern finden Insekten kaum Nahrung und Lebensraum. Dazu kommt der Einsatz von Pestiziden. Diese treffen nicht nur die Schädlinge, sondern auch alle anderen Insekten. Besonders in der Kritik sind die Neonicotinoide (NNI). Die hochwirksamen Insekten-Nervengifte werden seit Mitte der 1990er Jahre in der Landwirtschaft eingesetzt. Mit ihnen wird das Saatgut behandelt. Mit dem Wachsen der Pflanze verteilt sich das Gift bis in Pollen und Nektar.
Was passiert, wenn die Insekten aussterben?
Auch wenn es für die Gartenparty erstmal angenehm ist, wenn weniger Insekten herumflattern und -krabbeln: Die Natur, das Klima und auch wir Menschen brauchen Insekten. Etwa 80 Prozent aller Wildpflanzen werden von Insekten bestäubt und etwa ein Drittel unserer Nahrungsmittel. Insekten sind die Hauptnahrungsquelle für viele Wildtiere. Außerdem sorgen sie dafür, dass organische Abfälle, Aas und Mist schnell verschwinden.
Was können wir tun, um den Insekten zu helfen?
Im eigenen Garten natürlichen Pflanzenschutz verwenden. Was für landwirtschaftliche Betriebe gilt, gilt natürlich auch für den eigenen Garten: Künstliche Pflanzenschutzmittel und Dünger sind keine gute Idee. Um die Pflanzen im eigenen Garten dennoch vor Schädlingsbefall zu schützen, gibt es viele natürliche Methoden – vom Einsatz von Nützlingen über pflanzenbasierte Unkrautvernichter und Dünger, bis hin zu mechanischen Methoden.
Insektenhotels aufstellen
Weil es für Insekten zunehmend schwieriger wird, natürliche Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten zu finden, sind „Insektenhotels“ im Garten, im Hinterhof oder sogar auf dem Balkon eine gute Idee.
Unordnung und bunte Blumen wachsen lassen
Gärten mit sauber gemähtem Rasen, akkurat gestutzten Buchshecken und Geranien in Kübeln bieten Insekten kaum Lebensraum oder Nahrung – solche Gärten tragen zum Insektensterben bei. Insekten brauchen Vielfalt: Wildblumenwiesen, heimische Stauden, Sträucher und Hecken sind ein wichtiger Lebensraum für Insekten und Vögel.
Auf giftige Mückensprays verzichten
Um lästige Insekten aus der Wohnung oder von der Terrasse zu vertreiben, braucht es keine giftigen Sprays; diese sind oft tödlich für Insekten und auch nicht gut für die menschliche Gesundheit. Mücken, Wespen & Co. lassen sich mit natürlichen Mitteln fernhalten, die den Tieren keinen Schaden zufügen – zum Beispiel mit bestimmten Pflanzen und Kräutern, ätherischen Ölen oder Kaffee.
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