Wussten Sie, dass die Anzahl der deutschen Gärten auf insgesamt 17 Millionen geschätzt wird? Diese Gärten ergeben zusammen eine Fläche von ca. 930.000 Hektar und ergeben eine Fläche, die fast so groß ist, wie alle Naturschutzgebiete zusammen? Wussten Sie, dass Bienen für ein einziges Gramm Honig bis zu 8000 (!) Blüten anfliegen müssen und dabei bis zu 280 km zurücklegen?
Bekannt ist mittlerweile fast jedem, dass unsere Insekten- insbesondere die Wildbienen vom Aussterben bedroht sind. Schuld sind aber nicht nur die großen Agrarflächen und verspritzen Insektizide, sondern auch der mangelnde Lebensraum und die damit verbundene fehlende Nahrung. Hier kann auch jeder Bürger selbst etwas bewegen und mit gutem Beispiel voran gehen. Gärten können insektenfreundlich gestaltet werden und jeder Hobbygärtner kann auf Spritzmittel verzichten.
Uns Kempner Grünen ist es nicht nur ein großes Anliegen aufzuklären und auf Missstände aufmerksam zu machen, sondern mit gutem Beispiel voran zu gehen. Wir würden uns sehr freuen, wenn die Verwaltung, aber auch Kempener Bürger/innen es uns gleich tun und unseren heimischen Insekten einen Platz zum Leben schenken. Ganz nach dem Motto Global denken – in Kempen handeln, haben wir deshalb unser Thema „Insektenschutz“, nach dem erfolgreichen Themenabend vom 07.05.2018, mit einer wundervollen Aktion fortgeführt.
Am Samstag, den 19.05.2018 wurde mit tatkräftiger Unterstützung von ca. 40 Personen, eine Ackerfläche im Neubaugebiet Kreuzkapelle final bearbeitet, so dass unsere regional eingekauften Wildblumensamen gesäet werden konnten.
Die von der Stadt Kempen zur Verfügung gestellte Fläche wurde im Vorfeld von der Baumschule Rudolf Höfkes grob gefräst. So konnten unser „grüner“ Gärtnermeister Ralf Freese und unser Fraktionsvorsitzender Achim Straeten den Boden mit einer Fräse feinkrümmliger machen. Mit viel Unterstützung von einigen fleißigen Helfer*innen, ausgerüstet mit großen Harken wurde die Fläche per Hand abgeharkt um anschließend den Samen auszusäen. Nach diesem Arbeitsschritt mussten je zwei starke Männer noch mit zwei Walzen den samen andrücken.
Viele hochmotivierte Helfer waren vor Ort. Kempener Bürger*innen, Erwachsene und Kinder, Bewohner und Betreuer der Lebenshilfe Kempen, der NaBu und natürlich wir Grüne durften gemeinsam einen schönen Nachmittag verbringen. Nach getaner Arbeit folgte ein nettes Beisammensein. Auf einer Feuerstelle konnten Groß und Klein Stockbrot backen.
Die Natur wird nun alles Weitere regeln. Schon im nächstes Jahr sollte unsere Mühe belohnt werden und der Acker kunterbunt erblühen. Das wird nicht nur eine Freude für unsere Insekten, sondern auch ein optischer Hingucker für uns Kempener Bürger/innen. Der Vorteil einer Wildblumenwiese ergibt sich nicht nur durch die schöne Optik, sondern auch durch den geringen Pflegeaufwand. Sie muss nur zweimal im Jahr gemäht werden. Da Wildblumen einen nährstoffarmen Boden zum wachsen benötigen, sollte man nur eines beachten „nicht düngen“. Das heißt auch, den Grünschnitt nach dem Mähen einfach abtragen.
So hoffen wir abschließend, das Kempen im kommenden Jahr, auch in den Privatgärten und an vielen weiteren öffentlichen Stellen erblühen wird!
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